GBIF-Deutschland präsentiert das neue Virtuelle Herbarium Deutschland. Das Virtuelle Herbarium ist eine gemeinschaftliche Präsentation bedeutender Herbarien Deutschlands und basiert auf modernster GBIF-Technologie. Virtuell bedeutet, dass Menschen aus Forschung, Bildung, Umweltwissenschaften sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger digitalisierte Pflanzenbelege bequem am Rechner untersuchen können ohne die weiten Wege in die einzelnen Herbarien auf sich nehmen zu müssen.
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Desmidiaceae
Teilprojekt 8
Neuer und erweiterter Katalog der Herbarbelege und der lebenden Materialien der Desmidiaceae in Deutschland
Anbieter
Dr. Monika Engels, Institut f. Allgemeine Botanik, Universität Hamburg, Hamburg;
Prof. Dr. Dieter Mollenhauer, Forschungsinstitut Senckenberg (FIS), Frankfurt/Main.
Ziele
Neuerfassung der in Deutschland aufbewahrten Desmidiaceen-Belege in einer Datenbank in Kooperation mit dem BIOLOG-Projekt AlgaTerra, ausgehend von Referenzbelegen in den Herbarien und in Lebendsammlungen kultivierten Stämmen, unter besonderer Berücksichtigung der Typus-Belege.
Zusammenstellung und Digitalisierung der zu diesen Taxa vorhandenen Daten und Abbildungen; ergänzend wird das Referenzmaterial im Mikroskop (LM, REM) fotografiert und eingescannt.
Die digitale Erfassung hat das Ziel, diese Daten global über das Internet zugänglich zu machen.
Desmidiaceen indizieren sehr genau den Zustand von Einzugsgebieten der Oberflächengewässer und die Typen der Wasserkörper. Bestimmte Arten bevorzugen Standorte mit weichem, nährstoffarmem Wasser, die in besonders starkem Maße durch zivilisationsbedingte Einflüsse gefährdet sind, so dass gut entwickelte Bestände für die Ziele der FFH- und WRRL-Richtlinien besonders wichtig sind, als Indikatoren schützenswerter Gewässer- und Feuchtgebiete und naturnaher Einzugsgebiete von Bächen und kleinen Flüssen. Die in den Sammlungen hinterlegten Objekte umfassen die vorhandenen und bereits verlorenen genetischen Ressourcen, so dass Veränderungen in den Biotopen registriert und noch intakte Naturräume aufgespürt werden.
Moderne Untersuchungsmethoden der heutigen Systematik (Ultrastrukturforschung, Molekulargenetik, Biochemie des Stoffwechsels usw.) sind personal- und kostenintensiv und deshalb nur in Form exemplarischer Studien an ausgewählten Untersuchungsobjekten durchzuführen. Für die richtige Auswahl solcher Objekte ist eine Zusammenfassung und Digitalisierung der Biodiversitätsdaten und der dazugehörigen Literatur unerlässlich.
15.12.2003