GBIF-Deutschland präsentiert das neue Virtuelle Herbarium Deutschland. Das Virtuelle Herbarium ist eine gemeinschaftliche Präsentation bedeutender Herbarien Deutschlands und basiert auf modernster GBIF-Technologie. Virtuell bedeutet, dass Menschen aus Forschung, Bildung, Umweltwissenschaften sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger digitalisierte Pflanzenbelege bequem am Rechner untersuchen können ohne die weiten Wege in die einzelnen Herbarien auf sich nehmen zu müssen.
You are here
Museum für Naturkunde wird Partner des DNA-Bank-Netzwerkes
Das „Museum für Naturkunde - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung“ ist ein Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft. Es gehört zu den weltweit bedeutendsten Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der biologischen und erdwissenschaftlichen Evolution und Biodiversität. Die Sammlungen des Museums sind mit seiner Forschung unmittelbar verbunden. Sie umfassen mehr als 30 Millionen Objekte aus Zoologie, Paläontologie, Geologie und Mineralogie und sind von höchster wissenschaftlicher und wissenschaftshistorischer Bedeutung. Dies beruht unter anderem auf über 200 Jahren fortlaufender Sammeltätigkeit, aber auch auf Höhepunkten wie dem Berliner Exemplar des Urvogels Archaeopteryx lithographica oder den Dinosauriern der Grabungsstätte Tendaguru.
Mit dem Museum für Naturkunde bekommt das DNA-Bank-Netzwerk einen weiteren starken Partner
© Museum für Naturkunde
Am Museum für Naturkunde werden seit etwa 40 Jahren molekulargenetische Methoden in der systematischen und evolutionsbiologischen Forschung eingesetzt. Daraus resultiert die mittlerweile mehr als 40.000 Proben aus Metazoen umfassende DNA-Sammlung. Vertebraten-DNA macht dabei etwa die Hälfte der Sammlung aus, gefolgt von Mollusken mit mehr als 12.000 Proben. Brachiopoden, Insekten und Crustaceen sind mit jeweils 1500-4000 Proben vertreten. Die Sammlung wächst rasant um gegenwärtig etwa 5.000-10.000 DNA-Proben jährlich. Die Sammlung wird bei -80°C gelagert. Alle Proben sind elektronisch erfasst, die Zusammenführung in einer zentralen Datenbank ist in Vorbereitung und die ersten Proben sollen dieses Jahr über das gemeinsame Portal des DNA-Bank-Netzwerks verfügbar gemacht werden.
Das DNA-Bank-Netzwerk, zu dem nun auch das Museum für Naturkunde gehört, ist eine Serviceeinrichtung zur Erforschung der biologischen Vielfalt. Es hat zum Ziel DNA- und Gewebeproben für Wissenschaftler weltweit zur Verfügung zu stellen und diese über eine gemeinsame Plattform verfügbar zu machen. Das DNA-Bank-Netzwerk ist darüber hinaus Gründungspartner des Global Genome Biodiversity Network (GGBN) und wird zukünftig auch die gemeinsame Datenplattform des GGBN stellen. Die Datenarchitektur ist stark an GBIF (Global Biodiversity Information Facility) angelehnt und alle zugrundeliegenden Belegdaten werden an GBIF geliefert.
Das DNA-Bank-Netzwerk besteht seit 2007 und wurde bis 2011 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Koordination des Projektes sitzt am BGBM (Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem).
Weitere Informationen:
Museum für Naturkunde
DNA Bank Network
Global Genome Biodiversity Network
BioCASe
AutorInnen des Beitrags: Thomas von Rintelen (MfN) & Gabriele Droege (BGBM)