GBIF-Deutschland präsentiert das neue Virtuelle Herbarium Deutschland. Das Virtuelle Herbarium ist eine gemeinschaftliche Präsentation bedeutender Herbarien Deutschlands und basiert auf modernster GBIF-Technologie. Virtuell bedeutet, dass Menschen aus Forschung, Bildung, Umweltwissenschaften sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger digitalisierte Pflanzenbelege bequem am Rechner untersuchen können ohne die weiten Wege in die einzelnen Herbarien auf sich nehmen zu müssen.
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Royal Botanic Gardens, Kew schließt sich dem DNA-Bank-Netzwerk an
Die Royal Botanic Gardens, Kew, wurden 2003 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt und sind der größte botanische Garten der Welt mit über 30.000 kultivierten Pflanzenarten. Mit seiner über 250-jährigen Geschichte ist Kew eine der führenden botanischen Institutionen und besitzt eines der größten Herbarien weltweit. Kew besitzt eine der ältesten DNA-Bank. Mittlerweile umfasst die Sammlung ca. 45.000 DNA- und Gewebeproben von allen taxonomischen Großgruppen aus aller Welt. Besonders wertvoll ist die Sammlung von über 5.000 DNA-Proben von Orchideen.
Das Jodrell Lab von Kew in dem sich das u.a. die Molekularlabore und die DNA-Bank befinden. © Kew
Die DNA-Proben werden mit der CTAB-Chloroform-Methode extrahiert, worauf weitere Aufreinigungs-Schritte folgen, um dann bei -80°C eingelagert zu werden. Zur Extraktion wird sowohl Herbarmaterial aus auch Frischmaterial aus dem Garten sowie Samen und Silika-getrocknetes Gewebe verwendet. Langfristig soll von jeder in Kew kultivierten Art eine DNA-Probe eingelagert werden.
Probenlagerung bei -80°C. © Kew
Die gesamte Sammlung ist online verfügbar und wird in den kommenden Monaten auch über das gemeinsame Portal des DNA-Bank-Netzwerks verfügbar gemacht.
Das DNA-Bank-Netzwerk, zu der nun auch die DNA-Bank von Kew gehört, ist eine Serviceeinrichtung zur Erforschung der biologischen Vielfalt. Es hat zum Ziel DNA-Proben für Wissenschaftler weltweit zur Verfügung zu stellen und diese über eine gemeinsame Plattform verfügbar zu machen. Das DNA-Bank-Netzwerk ist darüber hinaus Gründungspartner des Global Genome Biodiversity Network (GGBN) und wird zukünftig auch die gemeinsame Datenplattform des GGBN stellen. Die Datenarchitektur ist stark an GBIF (Global Biodiversity Information Facility) angelehnt und alle zugrundeliegenden Belegdaten werden an GBIF geliefert. Das DNA-Bank-Netzwerk besteht seit 2007 und wurde bis 2011 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Die Koordination des Projektes sitzt am BGBM (Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem).
Weitere Informationen:
Royal Botanic Gardens, Kew
Kew’s DNA-Bank
DNA Bank Network
Global Genome Biodiversity Network
Autorin des Beitrags Gabriele Dröge (BGBM)