GBIF-Deutschland präsentiert das neue Virtuelle Herbarium Deutschland. Das Virtuelle Herbarium ist eine gemeinschaftliche Präsentation bedeutender Herbarien Deutschlands und basiert auf modernster GBIF-Technologie. Virtuell bedeutet, dass Menschen aus Forschung, Bildung, Umweltwissenschaften sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger digitalisierte Pflanzenbelege bequem am Rechner untersuchen können ohne die weiten Wege in die einzelnen Herbarien auf sich nehmen zu müssen.
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Inhaltliche Vorgaben für den Rahmenantrag GBIF-D
Das folgende Dokument wurde im wesentlichen bei einer Sitzung der Koordinationsgruppe GBIF-D in Frankfurt am 26. 7. 2001 verfasst und in einer per Email geführten Diskussion in seine Endform gebracht. Es handelt sich um den Konsensus zwischen den die Knoten vertretenden Koordinatoren auf Basis der vom BMBF und dem Projektträger vorgegebenen inhaltlichen und finanziellen Grenzen. Die Vorgaben wurde in der vorliegenden Form vom Projektträger als Grundlage für den vom BMBF geforderten Rahmenantrag akzeptiert (zum Verfahren siehe "Organisation von GBIF-D und Antragsverfahren"
W. Berendsohn, 28. Aug. 2001
Vorgaben der Koordinationsgruppe für den Rahmenantrag GBIF-D
(i) Laut Vorgabe des BMBF handelt es sich bei der Förderung um eine “Anschubfinanzierung”, d.h. die Projekte müssen zeitlich begrenzte Ziele haben.
(ii) Die Relevanz für GBIF International muss unmittelbar gegeben sein, d.h. einstweilige Priorität für (a) den Zugang zu naturhistorischen Sammlungsdaten, (b) globale Artenregister und (c) die Herstellung des technischen Datenzugangs und der Interoperabilität der Datenquellen.
(iii) Hierdurch ergibt sich der Bezug auf einen oder mehrere der folgenden Themenbereiche:
1. Erschließung (d.h. Anbindung und damit verbunden Adaptation) in Deutschland existierender elektronischer Datenbestände von nationaler und internationaler Bedeutung, und zwar
1.1. solcher Taxon-bezogener Datenbanken, die für die jeweilige taxonomische Gruppe bereits weitgehend vollständig vorliegen bzw. nachhaltig und autonom erweitert/aktualisiert werden
1.2. von Sammlungsdatenbanken, deren Belege nachhaltig zugänglich sind, sowie
1.3. für qualitativ hochwertige floristische und faunistische Kartierungs- und Verbreitungsdaten, die in gesicherter, nachhaltig zugänglicher Form vorliegen.
2. Neuerfassung von Sammlungsdaten ausgehend von existierenden Belegen (organismischer Sammlungsobjekte[1] rezenter Gruppen einschließlich der Lebendsammlungen), wobei die Sammlungen nachhaltig zugänglich sein müssen. Hierbei sind vor allem zu berücksichtigen:
2.1. Erfassung von Primärtypen (Zoologie), Erfassung von Typen (Botanik, Mykologie)
2.2. Erfassung von Sammlungen wichtiger Referenzbelege
2.3. Gesamterfassung der Sammlungsbestände ausgewählter Schlüsselgruppen.
3. Interoperabilität, Datenzugang und Datenkompilierung von Bezugssystemen
Ein flexibles Schnittstellenformat für Sammlungsdaten (einschließlich nomenklatorischer und Typendaten) wird seitens der Koordinationsgruppe noch in diesem Jahr bereitgestellt werden. Dabei wird man sich an dem von der CODATA/TDWG Working Group for Biological Collection Data Access entworfenen Entwurf orientieren (s. auch http://www.bgbm.org/TDWG/CODATA/ ).
3.1. Koordinierung der IT-Aktivitäten der Knoten mittels Arbeitsgruppenorganisation, Workshops, und Knotenberatung
3.2. Bereitstellung einer über HTTP (World Wide Web) zugänglichen, dokumentierten Liste der Datenbanken mit normgerechter Schnittstelle, die als deutscher Beitrag im Rahmen von GBIF verknüpft werden können
3.3. Kompilierung von knotenbezogenen taxonomischen Thesauri als Bezugssysteme für den Datenzugang der Sammlungserfassungen unter 1.2., 1.3 und 2
3.4. Tools für die sammlungserfassungsbezogene Georeferenzierung (Erfassung primärer und sekundär erzeugter Gazetteerdaten; Zusammenfassung vorliegender deutscher Gazetteers und Zugang zu internationalen Gazetteers), vorzugsweise unter Einsatz von Datenbank- und GIS-Techniken.
3.5. Internet – Nutzerschnittstellen, d.h. Verbundportale für bestimmte Nutzer- oder Anbietergruppen sowie für individuell erstellte Suchanfragen an alle Teile des Netzes
3.6. Tools zur Datentransformation (Konvertierung; Umstrukturierung; Parsen von unstrukturierten Texten und entsprechende Auswertung anderer Daten).
3.7. Tools zur Optimierung der Weiterleitung einer Anfrage im Rahmen des deutschen Beitrags zu GBIF.
Für die Koordinationsgruppe GBIF-D:
W. Greuter (BGBM Berlin-Dahlem, Botanik), C. Häuser (SMNS, Evertebrata I - Insecta) , G. Haszprunar (ZS München – Evertebrata II), C. Naumann (ZFMK, Vertebrata), S. Roscher (ZADI Bonn, IT-Expertengruppe), E. Stackebrandt (DSMZ, Prokaryota & Viren), D. Triebel (BS München, Mykologie), M. Türkay (FIS Frankfurt, Evertebrata III) und W. Berendsohn (Deutscher Delegierter im GBIF Governing Board).
[1] in Ausnahmefällen auch einmaliger Bildbestände
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