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Das Erbe von Karl-Wilhelm Verhoeff

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Karl-Wilhelm Verhoeff war der bedeutendste deutsche Spezialist für Hundertfüßer (Chilopoda), Tausendfüßer (Diplopoda) und Asseln (Isopoda). Er beschrieb mehrere tausend Taxa in 671 Veröffentlichungen. Diese riesige Menge an Publikationen umfasste keineswegs nur kleine Aufsätze, sondern auch Bücher von über 2000 Seiten.

Abgesehen von einem kurzen Zeitraum zwischen 1900 und 1905, als er Angestellter des Zoolgischen Museums in Berlin war, arbeitete er als Privatgelehrter. Heute würde man ihn als freiberuflichen Biologen bezeichen.

Nach seinem Tode am 6. Dezember 1945 ging sein wissenschaftliches Erbe an die Zoologische Staatssammlung in München. 1962 veröffentlichte Gisela Mauermayer ein Büchlein über sein Leben und seine Veröffentlichungen. Doch bis heute ist noch kein Katalog der von ihm beschriebenen Arten oder ein kompletter Katalog seiner an der Zoologischen Staatssammlung befindlichen Typen erschienen. 

Die Ursache hierfür ist der chaotische Zustand in welchem er seine Sammlung hinterlassen hat: Sowohl die Tierkörper als auch die zugehörigen mikroskopischen Präparate sind nur spärlich beschriftet. Sie enhalten nur den groben Fundort, nicht jedoch Datum oder Registriernummer. Demgegenüber finden sich jedoch sehr umfangreiche Daten in seinen Veröffentlichungen und den hinterlassenen, schwer entzifferbaren handschriftlichen Aufzeichnungen in Sütterlinschrift. Die Typen sind zudem nicht eindeutig markiert. Viele Tiere waren trocken in Insektenkästen aufbewahrt. Von manchen wurden später auf Anweisung früherer Kuratoren die Originaletiketten entfernt und die Tiere in Alkohol überführt.

 

Daher ist es für einen Kurator, der nicht Spezialist in den von Verhoeff bearbeiteten Tiergruppen ist, unmöglich das Typusmaterial zu identifizieren. Dazu müssen vielmehr die mikroskopischen Präparate und das Tiermaterial in den Gläsern anhand von Abbildungen und Text (Fundortangaben) mit den Originalbeschreibungen verglichen werden. In vielen Fällen müssen erst noch Lectotypen festgelegt werden. Das gesamte Tiermaterial bedarf einer gründlichen Revision.

Ein besonderes Problem ergibt sich aus der Tatsache, dass Verhoeff viele seiner Typen verkauft hat, da er nach dem ersten Weltkrieg in Armut leben und Teile seiner Sammlung verkaufen musste um seine Famile zu ernähren (er hatte drei Kinder). Da er nicht angab welche Typen er verkauft hat, gibt es inzwischen bei vielen Taxa Typenkonflikte. Diese Probleme zu lösen ist ein weiteres Ziel des GloMyrIS Projekts.

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