Im Juli 2011 startete ein deutsches Projekt, das sich die Rettung gefährdeter Forschungsdaten aus dem Bereich Biodiversität zum Ziel gesetzt hat.
Das reBiND Projekt, Biodiversity Needs Data, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und ist am Botanischen Garten und Botanischen Museum in Berlin-Dahlem angesiedelt. Das Projektteam baut ein Archiv insbesondere für solche Datensätze auf, die nicht über Institute und Sammlungen betreut und archiviert werden, wie zum Beispiel Rohdaten aus Diplom- und Doktorarbeiten.
Für die Einrichtung des Archivs werden Arbeitsflüsse und Software entwickelt, die eine dauerhafte Speicherung der Daten mit einem Minimum an technischem Hintergrundwissen möglich machen wird. Dafür greift das Projektteam auf Entwicklungen des BioCASe Projektes zurück, die auch im Rahmen von GBIF eingesetzt werden. Die Daten werden in ein weit verbreitetes XML Format transferiert und gespeichert, so dass eine permanente Übertragung der Datenbanken in die jeweils aktuelle Softwareversion entfällt. Auf die Daten kann so in Zukunft dauerhaft zugegriffen werden. Über das GBIF Netzwerk werden die Daten der Wissenschaft zur Nachnutzung zur Verfügung stehen.
Ein 5 minütiger Trickfilm (englisch) veranschaulicht die Projektidee:
Ein Beispiel: Für einen Datenbestand, der zurzeit von reBiND für die Archivierung vorbereitet wird, sind Daten aus einer Diplomarbeit über Käfervorkommen auf Streuobstwiesen Südwestdeutschlands. Die Daten wurden in den 1980er Jahren von dem Biologen Andreas Kohlbecker auf einem Mac 512 Computer (siehe Foto) mit einem Mac OS 6.8 Betriebssystem in der Filemaker II Software gespeichert. Zur Vorbereitung auf die dauerhafte Speicherung wurden die Daten über einen Basilisk II Mac Emulator wieder lesbar gemacht.
Sollten Sie Interesse haben, Ihre Primärdaten (z.B. aus Projekten, Diplom- und Doktorarbeiten) langfristig zu sichern, melden Sie sich bei: rebind@bgbm.org [2]
Website: http://rebind.bgbm.org/ [3]; http://rebind.bgbm.org/rebind_movie [1]
Weitere Informationen dazu auf www.gbif.org [4] unter
http://www.gbif.org/communications/news-and-events/showsingle/article/german-research-team-targets-at-risk-data-on-biodiversity/ [5]
