GBIF-Deutschland präsentiert das neue Virtuelle Herbarium Deutschland. Das Virtuelle Herbarium ist eine gemeinschaftliche Präsentation bedeutender Herbarien Deutschlands und basiert auf modernster GBIF-Technologie. Virtuell bedeutet, dass Menschen aus Forschung, Bildung, Umweltwissenschaften sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger digitalisierte Pflanzenbelege bequem am Rechner untersuchen können ohne die weiten Wege in die einzelnen Herbarien auf sich nehmen zu müssen.
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Das GBIF Deutschland Programm
Letzter Überarbeitungsstand vor der aktuellen Förderphase durch das BMBF (2010-2013) vom 26.11.2010 zu Dokumentationszwecken.
Link zur aktualisierte Information
Aufgaben und Leitung von GBIF-D
Derzeit sind auf der Erde über 1,7 Millionen Organismenarten bekannt und beschrieben. Allein in den naturkundlichen Forschungssammlungen befinden sich zur Zeit über 1,5 Milliarden konservierte Belegexemplare. Zusätzlich existieren weltweit in Forschungseinrichtungen, Datenbanken und Publikationen viele hunderte Millionen Datensätze zur Biodiversität. Diese einzigartigen Daten sind jedoch zum großen Teil nur schwer zugänglich und nicht voll nutzbar.
Ziele der GBIF-Initiative
Um dieses umfangreiche Wissen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt zugänglich zu machen, wurde 2001 die Global Biodiversity Information Facility - GBIF gegründet. GBIF ist eine offizielle, internationale Einrichtung der Forschungszusammenarbeit mit dem Ziel, wissenschaftliche Daten und Informationen zur Biodiversität in digitaler Form über das Internet weltweit frei und dauerhaft verfügbar zu machen. Dazu wird von GBIF ein dezentral organisiertes, weltumspannendes Netzwerk aus web-basierten Datenbanken virtuell verknüpft und über ein zentrales Portal frei zugänglich gemacht. Schon jetzt sind mehr als 55 Staaten und 46 internationale Organisationen am Aufbau des Netzwerkes beteiligt. Mehr als 267 Millionen Biodiversitätsdaten können über das internationale GBIF-Portal abgerufen werden, bereitgestellt von 322 Datenanbietern.
Aufbau und Struktur von GBIF-Deutschland
GBIF Deutschland setzt sich aus acht Knoten (GBIF-D Knotensystem) zusammen, von denen sich sieben an größeren Organismengruppen orientieren (Abb. 1). Die Aufgaben der Knoten bestehen darin, die in Deutschland vorhandenen Informationen zur biologischen Vielfalt zu erfassen, zu digitalisieren und durch Vernetzung mit weiteren Datenbanken virtuell zu vereinen.
Prokaryonten | DSMZ, Braunschweig | |
Botanik | BGBM, Berlin | |
Mykologie | BSM, München | |
Evertebrata I | SMNS, Stuttgart | |
Evertebrata II | ZSM, München | |
Evertebrata III | FIS, Frankfurt | |
Vertebraten | ZFMK, Bonn | |
Paläontologie | MfN, Berlin |
Abb. 1: Lage der GBIF-D Knoten
Am Knotenaufbau sind 48 bedeutende naturhistorische Sammlungen und Forschungseinrichtungen Deutschlands (Übersicht der Institute) mit insgesamt 66 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekten beteiligt. GBIF Deutschland stellt zur Zeit mehr als 7,4 Millionen Biodiversitätsdaten über das GBIF Portal bereit. Weitere Infos zu den einzelnen Projekten können im Status Report 2004 nachgelesen werden.
Bedeutung der GBIF-Initiative
Die Bereitstellung der vorhandenen Daten zur biologischen Vielfalt über das Internet kann die Effizienz der Biodiversitätsforschung erheblich steigern und eine Unterstützung der Prioritätensetzung bei Forschungs- und Naturschutzvorhaben ermöglichen. Zusätzlich kann ein umfassender Daten- und Informationsaustausch einen enormen Beitrag zur effektiven Umsetzung nationaler Verpflichtungen und mutilateraler Abkommen leisten.
Ausblick
In vielen Forschungseinrichtungen und naturhistorischen Sammlungen wird intensiv an einer erfolgreichen Realisierung der weltweiten Vernetzung von Biodiversitätsdaten gearbeitet. GBIF ermutigt, koordiniert und unterstützt eine weltweite Vernetzung der umfangreichen Daten aus Naturhistorischen Sammlungen, Museen, Bibliotheken und anderen Datenbanken.
Kontakt:
Prof. Dr. Walter Berendsohn (w.berendsohn[at]bgbm.org); Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, ZE der Freien Universität Berlin, Abt. Biodiversitätsinformatik, Königin-Luise-Straße 6-8, 14195 Berlin
Mitarbeiter: Wolf-Henning Kusber (w.h.kusber[at]bgbm.org), Alexa Michel (a.michel[at]bgbm.org); Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, ZE der Freien Universität Berlin, Abt. Biodiversitätsinformatik, Königin-Luise-Straße 6-8, 14195 Berlin
22.11.2010
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